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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

Überblickskarte
Nayapul-Tatopani
Tatopani-Ghasa
Ghasa-Muktinath

Muktinath-Beni


Nayapul bis Tatopani

Abb. 1: Strecke Nayapul - Tatopani.

Quelle: Annapurna. Adventure Map 1: 135.000 (2000) / National Geographic (Hrsg). Evergreen, Colorado. verändert.

Die erste Tagesetappe der Trekking-Tour begann im Ort Nayapul, den die Gruppe nach gut zweieinhalb Stunden Fahrt mit dem Bus von Pokhara erreichte. Nayapul liegt auf etwa 1070 m ü. NN jenseits einer vorgelagerten Hügelkette und dient zahlreichen Trekkern als Einstiegspunkt zu Touren in der Region zwischen Annapurna und Dhaulagiri. Von hier aus führte die Strecke nordwärts in Richtung Ghandruk, dem Tagesziel auf rund 1940 m ü. NN Bereits nach wenigen Metern betritt man das Gebiet des ACAP (Annapurna Coservation Area Project), des größten und ältesten Naturschutzgebietes in Nepal (vgl. NTNC 2013). Mit Blick auf den markanten Fish Tail Mountain (Machapuchare) ging es zunächst das Tal des Modi Khola hinauf und nach der Mittagspause in Syauli Bazar an der westlichen Talseite bergauf bis Ghandruk. Das vorherrschende feucht-warme Klima und die starke Sonneneinstrahlung machten diese erste Etappe zu einer der Schweißtreibendsten.

Abb. 2: Willkommen im ACAP! Den Machapuchare im Blick etwas nördlich von Nayapul.

Foto: A. Neubauer 2013.

Entlang des Weges, der sich größtenteils über Treppen bergauf windet, wird an den Hängen Terrassenfeldbau (vgl. Abbildung 3), insbesondere Nassreisanbau, betrieben. Auf einigen Feldern waren  Bauern mit Ochsengespannen und Holzpflug zu beobachten, die den Boden vor der nächsten Aussaat bearbeiteten. Das einzige Transportmittel auf den Wegen in diesem Gebiet stellen Lasttiere, vornehmlich Mulis dar, die in großen Gruppen mit Lebensmittel, Gasflaschen oder Baumaterial beladen von einem Ort zum anderen getrieben werden.

Abb. 3: Terrassenfeldbau im Modi Khola-Tal.

Foto: A. Neubauer 2013.

Nach den letzten steilen Steintreppen wurde die Lodge in Ghandruk erreicht und die erste Etappe beendet. Das grandiose Panorama, das am Abend von Wolken verdeckt war, zeigte sich am nächsten Morgen: Der Annapurna Süd, der Machapuchare und einige weitere Gipfel des Massivs strahlten in der Sonne (Abbildung 4) – ein Anblick, der sich im Laufe des Tages noch öfter bot.

Abb. 4: Annapurna Süd (links) und Machapuchare (rechts) von Ghandruk aus.

Foto: A. Neubauer 2013.

Bei einem kurzen Besuch im Old Gurung Museum in Ghandruk konnten die Exkursionsteilnehmer vor der anstehenden Etappe einen Einblick in die Wohn- und Arbeitsweisen der Gurung bekommen (vgl. Abbildung 5). Die ethnische Gruppe der Gurung gehört zu den tibeto-mongolischen Völkern und bewohnt das Gebiet südlich des Annapurna-Hauptkamms (Krämer 1996: 237). Das Museum präsentiert in einem traditionellen Gurung-Haus eine überschaubare Sammlung von Gegenständen des täglichen Lebens aus Vergangenheit und Gegenwart der Männer und Frauen dieser Volksgruppe.

 

Abb. 5: Old Gurung Museum in einem traditionellen Gurung Haus, Ghandruk.

Foto: A. Neubauer 2013.

Von Ghandruk führte der Weg über Bhaisi Kharka nach Tadapani. Deutlich war die Veränderung der Vegetation mit zunehmender Höhe erkennbar. Miehe (2004: 334) bezeichnet die Vegetation in dieser Region in Höhenlagen zwischen 1800 und 3100 m ü. NN als „untere“ und „mittlere Nebelwaldstufe“ (vgl. Abbildung 6). Charakteristisch für die untere Nebelwaldstufe sind immergrüne Eichen (Quercus lamellosa, Quercus lanata und andere), Magnoliaceen (Michelia doltsopa) und teilweise starker Epiphytenbewuchs.  In der mittleren Nebelwaldstufe, ab 2300/2500 m ü.NN dominieren hochwüchsige Bäume wie die Himalaya- Hemlocktanne (Tsuga dumosa) und die Eichenart (Quercus semicarpifolia). Besonders ins Auge fielen jedoch aufgrund ihrer weißen, rosa oder rot gefärbten Blüten die Rhododendrongewächse (Rhododendron arboreum, Rhododendron campanulatum und andere), die im Osten Nepals zahlreich vorkommen (Miehe 2004: 334ff).
Der Weg selbst bestand weitestgehend aus Steinstufen aus dem vorherrschenden Schiefergestein und war teilweise sehr steil. Nach der relativ kurzen Etappe war der Ort Tadapani auf ca. 2630 m ü. NN bereits am frühen Nachmittag erreicht.

Abb. 6: Vegetationsstufung im Querschnitt des Himalaya Hauptkammes.

Quelle: Miehe 2004: 233 verändert.

Die nächste Tagesetappe ging nach Ghorepani (2860 m ü. NN), wobei auf dem Deurali Pass, an dem die von Süden heranziehenden Wolken hängen bleiben, die Route zum ersten Mal die 3000 m-Grenze überschritt.
Von Ghorepani aus stand am nächsten Tag vor Sonnenaufgang der Aufstieg zum Poon Hill, 3190 m ü. NN, auf dem Programm, von wo aus man – gutes Wetter vorausgesetzt – eine ausgezeichnete Sicht auf Machapuchare, Annapurna und Dhaulagiri im Morgenlicht genießen kann. An diesem Tag hatte die Exkursionsgruppe, wie viele andere Frühaufsteher, allerdings kein Glück.

Abb. 7: Blick zurück auf dem Weg nach Tatopani, Schulkinder am Annapurna Highway.

Foto: A. Neubauer 2013.

Danach ging es beschwerliche 2000 Höhenmeter bergab nach Tatopani. Nachdem die vorgelagerte Bergkette nun überwunden war, hatte die Gruppe mit Tatopani nach der Überquerung der ersten Hängebrücken das Kali Gandaki Tal erreicht. Das letzte Stück Weg lag bereits auf dem Annapurna Highway, der erst 1998 fertiggestellten Schotterstraße, die bis zur chinesischen Grenze führt. Der Ort Tatopani (Nepali: tato = heiß, pani = Wasser) ist bekannt für seine heißen Thermalquellen direkt am Fluss. Diese sind ein beliebter Treffpunkt unter Einheimischen und Trekkern. In dieser Region ist das Klima aufgrund der geringeren Höhe (1190) wieder spürbar milder. So erlauben die klimatischen und edaphischen Rahmenbedingungen den Anbau von Bananen und Zitrusfrüchten.

Literatur:

  • NTNC – National Trust for Nature Conservation (2013): Annapurna Conservation Area Project. Internet: http://www.ntnc.org.np/project/annapurna-conservation-area-project am 14.06.20123.
  • Krämer, Karl-Heinz (1996): Ethnizität und nationale Integration in Nepal. Eine Untersuchung zur Politisierung der ethnischen Gruppen im modernen Nepal. Stuttgart: Steiner.
  • Miehe, G. (2004): Himalaya. In: Burga, Conradin A. [et al.] (Hg.): Gebirge der Erde. Landschaft, Klima, Pflanzenwelt. Stuttgart: Ulmer. S.325-348.
 
 
 
   

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